Veranstaltungsreihe „Radikal und demokratisch – Kritische Perspektiven auf die Radikalisierungsdebatte an der FH“

12. Mai bis 28. Juni 2022 an der Fachhochschule Erfurt

12.05.2022 um 18:00 Uhr Raum 6.01.21: Zum Umgang mit organisierten (extrem) rechten Erscheinungsformen an Hochschulen (Christiane Leidinger und Heike Radvan)

24.05.2022 um 18:00 Uhr Raum 6.01.21: Podiumsdiskussion zu Kritik an Prävention und Deradikalisierung (Julika Bürgin und Benedikt Wiedmaier)

07.06.2022 um 18:00 Uhr Raum 6.01.21: Wer schützt die wehrhafte Demokratie vor sich selbst? (Sarah Schulz)

28.06.2022 um 18:00 Uhr Raum 6.02.21: Das radikale Erbe der Sozialen Arbeit (Michel Raab)

Im letzten Jahr fand an der FH eine Veranstaltung zu Extremismusprävention statt. Anstatt nach gesellschaftlichen Ursachen für den Rechtsextremismus zu suchen, werden „extreme Einstellungen“ auf subjektive Faktoren zurückgeführt, denen die FH pädagogisch (eben präventiv) zu begegnen versucht.

Alles soll so bleiben, wie es ist und wer eine radikale Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen entwickelt, steht unter Verdacht, „extrem“ zu sein. Und ichts ist schlimmer als der Ordnung zu widersprechen. Dann werden Linke und Rechte eben mal gleich gemacht. Eine radikale Kritik an der Gesellschaft vom Standpunkt des Willens der Befreiung ist aber notwendig, um nicht nur den Faschos Einhalt zu gebieten, sondern auch, um zu erkennen, in welcher schei* Situation wir uns alle befinden (Klimakatharophe, Krieg, Pandemie, mörderische Langeweile auf Arbeit, Existenzängste, whatever). Sie ist notwendig, um nicht selbst irren Vorstellungen aufzusitzen, die falsche Antworten auf die Frage nach den Ursachen der Krisen provozieren. Eine linke Gesellschaftskritik ist notwendig, um verstehen zu können, dass die Radikalisierungsprävention der FH selbst rechten Vorstellungen aufsitzt, wenn sie die deutsche Gesellschaft von Widersprüchen befreien wollen.

Wir beobachten diese Entwicklung an Thüringer Unis (der Stura der Uni EF hat neulich auch ne Veranstaltung organisiert, wo Studierende endlich mal lernen können sollten, unpolitisch zu diskutieren) mit großem Besorgen. Wir haben die Podiumsdiskussion mit Julika Bürgin und Benedikt Widmaier mitorganisiert und hoffen, ihr kommt alle.

Die Veranstaltungsreihe wurde auch von der NFJ, dem TLD, dem BiKo, der Gruppe Offenes Treffen linker Diskurs aus Studierenden der FH und dem Stura der FH organisiert mit Unterstützung der RLS.