Vortrag und Diskussion zur Schulkritik

Die Aufgabe ist es, den Menschen möglichst nutzbar zu machen und ihn, soweit es angeht, der unfehlbaren Maschine zu nähern: zu diesem Zwecke muss er mit Maschinen-Tugenden ausgestattet werden (-er muss die Zustände, in welchen er machinal-nutzbar arbeitet, als die höchstwertigen empfinden lernen:…). Hier ist der erste Stein des Anstoßes, die Langeweile, die Einförmigkeit, welche alle machinale Tätigkeit mit sich bringt. Diese ertragen zu lernen- und nicht nur zu ertragen-, die Langeweile von einem höheren Reiz umspielt sehen lernen: dies war bisher die Aufgabe alles höheren Schulwesens. Etwas lernen, das uns nichts angeht; und eben darin, in diesen „objektiven “ Tätigkeiten seine „Pflicht“ empfinden; die Lust und die Pflicht voneinander getrennt abschätzen lernen- das ist die unschätzbare Aufgabe und Leistung des höheren Schulwesens. (Friedrich Nietzsche: Werke III, 1969, S.630)

Gelernt wird also nicht die Wahrheit über die Lebenszusammenhänge des Kapitalismus. Die Herstellung einer staatsnützlichen Geistesverfassung kann sich nicht an der Richtigkeit des Denkes orientieren. Gelernt wird vielmehr, daß sich das Denken den vorausgesetzten Zwecken zu unterwerfen hat, statt diese zu prüfen und zu bestimmten. Die geistige Instumentalismus läßt als „Wahrheit“ nur gelten, was der Sicherung der Funktionstauglichkeit der Bürger dient. (Freerk Huisken: Erziehung im Kapitalismus, 2001², S.218

Am 2.Juli wollen wir ab 18.00 Uhr in Vortrag und Diskussion unsere Kritik der Schule darstellen. Der Blick soll darauf geworfen werden warum Schule eigentlich so ist, wie sie ist und ob und welche Mittel es gibt dem Abzuhelfen. Die Veranstaltung findet in der Moritzstraße 26 in Erfurt statt. Teilnahme ist kostenlos.