Die Jusos Thüringen und Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken Kreisverband Erfurt erklären ihre Solidarität mit Angelo Lucifero. Der Erfurter Gewerkschafter hat sich durch sein unermüdliches Engagement gegen den Rechtsextremismus, Anerkennung und Dank verdient. Egal wo in Thüringen Nazis ihre menschenverachtende Ideologie in die Öffentlichkeit tragen wollten, stellte sich Lucifero ihnen couragiert entgegen.
Mit Sorge beobachten wir ein laufendes Kündigungsverfahren der Gewerkschaft ver.di gegenüber ihrem Landessekretär. Der Bezirksvorsitzende Voss wirft Lucifero vor, in „unzulässiger Weise persönliche politische Arbeit auf Kosten und mit Mitteln der Gewerkschaft betrieben zu haben.“ Für uns steht eines unmissverständlich fest: Wenn Angelo Lucifero Mittel der Gewerkschaft ver.di für antifaschistisches Engagement einsetzt, so handelt es sich hier nicht um persönliche politische Arbeit, sondern um einen hoch zu achtenden Dienst für eine solidarische, freiheitliche und gerechte Gesellschaft in der Rassismus und Faschismus keinen Platz haben. Es würde bei uns nicht nur Irritationen hervorrufen, wenn ver.di einen solchen Dienst als persönlich und nicht durch die Ziele der Gewerkschaft gedeckt ansieht! Wir werden das laufende Kündigungsverfahren weiter kritisch begleiten und fordern ver.di auf, im weiteren Verfahren das außerordentliche antifaschistische Engagement Luciferos richtig und hinreichend gewichtig zu würdigen.
Solidarität endet für uns Jusos und Falken auch nicht vor den Toren der Gerichte. Es gilt ein eiserner Grundsatz: Gewalt und Angst sind Instrumente der Nazis und nicht des Antifaschismus! Lucifero hat zweifellos einen Fehler gemacht, als er auf einer Demonstration eine Schreckschusswaffe mit sich trug. Doch so wie Lucifero hat sich auch das Land Thüringen, die Gesellschaft und damit jedeR einzelne BürgerIn schuldig gemacht: Lucifero wurde ständig von Nazis bedroht und verfolgt – so auch an dem besagten Tage. Weder die Polizei- und Ordnungsbehörden noch andere Bürgerinnen und Bürger konnten oder wollten Lucifero vor einem neuerlichen Angriff seitens der Nazis schützen, so dass er zu diesem letzten Mittel der Verzweiflung greifen musste.
Für uns gilt auch in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten und Jahren:
Solidarität mit Angelo Lucifero!