Gemeinsam Essen im [kany]
In unserem Ladenlokal findet immer wieder das Format der Roten Völlerei statt. In unserem „Manifest der Roten Völlerei“ (siehe unten) könnt ihr nachlesen, worum es uns dabei genau geht. Wenn ihr Interesse habt, mit uns zu essen oder gemeinsam zu kochen, meldet euch gern bei uns. Die Teilnahme an der Roten Völlerei setzt in der Regel eine vorherige Anmeldung voraus, um die Menge an Essen besser kalkulieren zu können.
Manifest der Roten Völlerei
„Trotz der politischen Differenzen, die sich hinter den verschiedenen Begriffen wie VoKü, BeVoKü und Küfa verbergen, liegt ihnen doch immer das gleiche Konzept zu Grunde: eine Suppenküche. Vielen Menschen wird ein einfaches und billiges Gericht bereitet, das sie zusammen an einem Ort essen. In einer politisch großzügigen Interpretation spricht man davon, dass eine solche Suppenküche der Versuch sei, eine „kritische Masse zusammen zu bringen“1, was theoretisch so abstrakt, wie praktisch widerlegt ist, denn bei den regelmäßigen Terminen trifft man doch nicht die Arbeiterin aus dem Malzwerk, den Bankangestellten oder den Uniprofessor, sondern vielmehr die gleichen Genossinnen und Genossen wie jedes Mal. Doch sowohl in dieser politischen Perspektive, in der es um Mobilisierung geht, als auch im Konzept der Suppenküche, in dem eine billige Ernährung im Fokus steht, rückt das, was ein gemeinsames Essen sein könnte, in den Hintergrund.
Die herrschenden Verhältnisse lassen die meisten von uns nicht hungern. Die Frage, die daher gestellt werden muss, ist nicht länger diejenige, ob wir uns in diesem Land ernähren können, sondern wie – Stichwort ‚Reis mit Scheiß‘. Dabei ist ‚Reis mit Scheiß‘ nicht bloß ein VoKü/BeVoKü/Küfa-Phänomen. Auch im individuellen Alltag fressen wir (oft notgedrungen) viel Mist, denn eine genussvolle Ernährung ist eine Frage des Geldes, der Fähigkeiten und der Zeit. Diesem Elend versucht die Rote Völlerei zumindest partiell etwas entgegenzusetzen.
Rote Völlerei meint gemeinsames Kochen und Essen als Genuss sowie ein Fest und einen Ort der Begegnung. Wir kochen mit Konzept, ob saisonal oder länderspezifisch. Für das Geld, das man sonst für einen Dönerteller ausgibt, organisieren wir zusammen ein Dreigängemenü und bieten die Möglichkeit, neue Geschmäcker und Gerichte kennen zu lernen. Und wenn jemand doch einmal zu knapp bei Kasse ist, finden wir eine solidarische Lösung dafür.
Wir treffen uns in der Regel am ersten Freitag im Monat um 20 Uhr zum Essen, wobei vorher gemeinsam eingekauft und gekocht wird. Wer Zeit und Lust hat, kann gerne früher vorbeikommen und uns dabei unterstützen. Da es bei der Roten Völlerei schwierig ist, für eine unbestimmte Anzahl von Personen zu kochen, ist eine Voranmeldung bei Facebook notwendig.
Das jeweilige Menü und die ungefähren Kosten hierfür werden ebenfalls dort bekannt gegeben. Auch wer sich selbst oder gemeinsam mit anderen mit einer eigenen Rezeptidee einbringen möchte, kann sich melden.
Da wir mit unseren Gerichten die Wünsche und Bedürfnisse aller erfüllen möchten, gibt es bei uns sowohl Fleisch als auch vegetarisches und veganes Essen. Deshalb ist es wichtig, dass ihr bei eurer Anmeldung auch Bescheid gebt, wenn ihr vegetarisch oder vegan essen möchtet. Das Gleiche gilt auch für Lebensmittelallergien.“