JourFixe: Das Selbst-Vergessen. Sozialistische Erziehung und Bildung in einer bewegungslosen Zeit

Am Montag, den 4. März 2024 um 18:30 Uhr findet im [kany] wieder ein Vortrag in unserer JourFixe-Reihe statt.

“Es existiert zwar eine vage Ahnung, dass ‚irgendetwas fehlt‘ – aber kein Verständnis dafür, dass dieser mysteriöse, verfehlende Genuss nur jenseits des Lustprinzips zugänglich sein könnte”

(aus: Mark Fisher, Kapitalistischer Realismus ohne Alternative? 2013)

In unserem kommenden Jour Fixe möchten wir diese Perspektive diskutieren. Dabei soll es nicht darum gehen, warum wir als Verband mit Kindern und Jugendlichen ins Zeltlager fahren, sondern um die grundlegendere Frage, welchen Einfluss die kapitalistische Realität auf die Bildung hat und inwiefern Bildung noch auf die Konstitution von kritischer Subjektivität führen kann.

Unsere Ordnung hat eine fundamentale Integration aller Lebensbereiche in den Kapitalismus bewirkt. Bedürfnisbefriedigung und Bedürfnisproduktion sind in einem gesellschaftlichen Verhältnis ineinandergefügt, die scheinbar reibungslos funktioniert und zu einer konsumistischen sowie politischen Integration der Individuen führt. Dies hat dazu geführt, dass der frühere Triebverzicht mit einer Konsumdoktrin ersetzt und die Bildung zerrissen wurde. An die Stelle echter Erfahrungen treten vorgefertigte Erfahrungsraster, die durch die Kulturindustrie ununterbrochen bedient werden – Merkmale der Halbbildung.

Die moderne Pädagogik, sowohl in ihrer sozialistischen als auch in ihrer bürgerlichen Ausprägung, ist ein Kind ihrer Zeit, entstanden aus historischen und materiellen Gegebenheiten. Die einfache Unterscheidung ‚guter‘ Pädagogik, die kritische, selbstbestimmte Subjekte hervorbringen soll und ‚schlechter‘ Pädagogik, die nur Arbeitsmaschinen hervorbringen soll, ist längst in einer Arbeitswelt der flachen Hierarchien erodiert.

Kommt vorbei und diskutiert mir uns!