Solidarität mit den Betroffenen der (Brand)-Anschlagsserie in Thüringen

Wir erklären uns solidarisch mit allen politisch aktiven Menschen, deren Büros und private Häuser in den vergangenen Tagen von Nazis angegriffen wurden.

Die in den vergangenen Tagen verübte Anschlagsserie auf Büros und Privathäuser von Politiker*innen von SPD und Linkspartei zeigt uns, dass Nazis zunehmend versuchen, all diejenigen in Thüringen einzuschüchtern und damit politisch mundtot zu machen, die ihnen aus ihrer Sicht im Weg stehen, wenn es darum geht, faschistische Fantasien gesellschaftliche Wirklichkeit werden zu lassen.

Damit sind wir alle gemeint.

Denn egal, wofür wir im Einzelnen politisch kämpfen und wie wir auch inhaltlich zueinander stehen: Für Nazis sind wir der Feind, egal ob Mitglied einer demokratischen Regierungspartei oder sozialistischer Jugendverband.

Ob wir in der Regierung sitzen oder von links gegen sie demonstrieren, ob wir diese Demokratie erhalten oder sie verändern wollen, ob wir die herrschende Politik organisieren oder kritisieren…

…all das ist Faschisten scheißegal.

Faschisten sind wir alle ein Dorn im Auge, weil wir keine Faschisten sind.

Das allein reicht aus, um potenziell zum Opfer von Bedrohungen und rechter Gewalt zu werden. Rechte Gewalt zielt auf Einschüchterung und das Verhindern von antifaschistischem Widerstand.

Sie zielt auf die Abschaffung jeder Form von Demokratie – egal, wie diese konkret gestaltet ist.

Sie zielt damit auch auf die Verunmöglichung dessen, wofür wir in unserer politischen Arbeit streiten: einen demokratischen Sozialismus.

Mit den Betroffenen der jüngsten Anschläge solidarisieren wir uns also nicht deshalb, weil wir uns selbst politisch mit ihnen identifizieren, sondern weil wir von Nazis mit ihnen identifiziert werden.

Wir streiten uns weiter mit ihnen und üben sozialistische Kritik. Wir wissen aber auch, dass diejenigen, die Demokrat*innen aktuell aus schlechten Gründen gewaltsam bekämpfen, aus den gleichen schlechten Gründen auch uns bekämpfen.

Darum sind wir solidarisch.