Kundgebung diesen Sonntag: Gegen die Kriminalisierung von Seenotrettung

Das Sprachcafé und Linksjugend Solid rufen zu einer Kundgebung am Sonntag auf. Hier findet ihr die Facebook Veranstaltung und ihren Aufruf.

Weiterhin verschärfen sich die politischen Mittel, welche gegen Geflüchtete eingesetzt werden, auf allen Ebenen. Neben den deutschen Asylrechtsverschärfungen, der zunehmenden europäischen Abschottung durch Frontex und Deals und finanzielle Unterstützung von „Aufnahmeländern“ wie Jordanien, Libanon oder Lybien, werden auch diejenigen, welche Geflüchteten helfen wollen, zunehmend kriminalisiert und in ihrer Arbeit behindert.

Die 12 Jugendlichen, welche jüngst in der Thailändischen Höhle vor dem Ertrinken gerettet werden konnten, hatten das Glück, nicht auf dem Weg nach Europa zu sein. So war ihnen eine ausführliche Medienberichterstattung und warme Anteilnahme gewiss. Empathie also dort, wo sie nichts kostet und zur Versicherung der eigenen Menschlichkeit. Für diejenigen geschätzt 1400 Menschen, die seit Anfang des Jahres im Mittelmeer ertrunken sind, gibt es in der Regel eine gute Portion bürgerlicher Kälte und Rationalisierungen in der Sprache der instrumentellen Vernunft, welche die Menschenleben, um die es bei der derzeitigen Asylpolitik geht, hinter der Sprache der Verwaltung – „Asylwende“, „Transitzentren“, „Zurückweisungen“, „Lastenteilung“, etc. – verschwinden lässt. Dabei wird der Tod von immer mehr Menschen willentlich und sehenden Auges in Kauf genommen.

Mit dieser Welt gibt es keine Verständigung. Wie gehören ihr nur in dem Maße an, wie wir uns gegen sie auflehnen.