Datum: 29.03.2014
Veranstaltungort: L50 (Lasallestr. 50, 99086 Erfurt)
Uhrzeit: 16.00 Uhr
Ein Vortrag mit Leuten aus dem Umfeld der neuen antifaschistischen Zeitschrift „0151“ zur gegenwärtigen Situation in Griechenland und ihren historischen Wurzeln.
Bei den letzten Wahlen in Griechenland, welche im Mai und Juni 2013 stattfanden, bekam die Neo-Nazi-Partei „Goldene Morgenröte“ eine halben Million Stimmen und damit 7% aller abgegebenen. Schlimmer noch, in den Meinungsumfragen der letzten Monate bekannten 15-17% der Griechen, die Neo-Nazi-Partei zu unterstützen und bekundeten ihre Sympathie gegenüber den Aktivitäten der „Goldenen Morgenröte“. Zugleich sind Angriffe auf Migranten in Athen und anderen Städten Griechenlands in den letzten Jahren zur Normalität geworden.
Jedoch sind Rassismus, Antisemitismus, Nationalismus, Homophobie und Faschismus auch schon während der letzten Jahrzehnte, sowie während aller vorhergehenden Epochen der nationalen Geschichte, dauerhafte Bestandteile der griechischen Gesellschaft gewesen.
Die griechische Gesellschaft weiß, wie mit Fremden umzugehen ist, und zeigt sich gastfreundlich.
Von den geschäftigen Stadtvierteln Athens bis zu den Feldern des griechischen Hinterlandes gab es in den vergangenen Jahrzehnten Erschießungen, Vergewaltigungen, Morde und Staatliche Gefangennahmen von GastarbeiterInnen, Geflüchteten und Roma. Diese Übergriffe wurden von der griechischen Mehrheitsgesellschaft unterstützt oder beschwiegen. Doch auch Andere, die von den Normen der nationalen Mehrheit abweichen (LGBTQ, FeministInnen, politische Radikale usw.), sehen sich Feindseligkeit und gesellschaftlicher Ächtung ausgesetzt.
( „0151“ versucht sich an einer Dokumentation, Untersuchung und Zurückdrängung des Antisemitismus, des Rassismus, des Faschismus, der Homophobie und des Sexismus der griechischen Gesellschaft und ihrer Avantgarden.)
Der Vortrag wird auf English gehalten und übersetzt.
Der gleiche Vortrag wird am vorherigen Freitag in Jena gehalten.